Barf

Hundeernährung ist eine kleine Wissenschaft für sich – über was, wieviel oder wie oft kann man sich ausgiebig den Kopf zerbrechen, bis man die perfekte Mischung für seinen Vierbeiner gefunden hat. Während sich die Gedanken häufig um das Was (z. B. Trockenfutter, Dose oder rohes Fleisch) und dessen Nährwerte sowie die Anzahl der täglichen Rationen drehen – von den Möglichkeiten diverser Zusätze ganz zu schweigen – kommt das Wie manchmal ein bisschen zu kurz. Sprich, die gesunde Zubereitung. Da bei Henry morgens BARF (Biologisch artgerechte Rohfütterung) auf dem Speiseplan steht, wollten wir wissen: Wie friert man Fleisch eigentlich richtig ein, bzw. taut es wieder auf? Was geschieht bei der Verarbeitung mit den Nährstoffen? Und gibt es Risiken? (Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation und enthält Werbung durch Markennennung & Verlinkung)

Das Fleisch wird von „unserem“ Schlachter direkt verarbeitet und in der gewünschten Portionsmenge (in 300 g-Beuteln) ganz frisch – noch ungefroren – bei uns angeliefert. Am Stück können wir das Fleisch nicht so gut mit Obst, Gemüse etc. vermengen, außerdem würde Henry den Brocken mit einem Bissen herunterschlingen. Unsere Durchschnittsbestellung von 10 kg in kleine Stücke zu schneiden, würde dem Schlachter zu viel Arbeit machen – deshalb füttern wir grob gewolft. Auch wenn viele BARFer die Fütterung am Stück oder geschnitten empfehlen. Hauptsächlich kommt bei Henry – allergiebedingt – Muskelfleisch vom Pferd in den Napf. Und so sieht das in gefrorenem Zustand aus:

Barf

Fleisch besteht zum Großteil aus Wasser, das ab 0 Grad Celsius in den Zellen gefriert.

Als Richtlinie gilt, dass Lebensmittel bei konstant -18 Grad tiefgefroren werden sollen. Bei diesem Vorgang werden übrigens nicht alle Bakterien abgetötet, sondern verlangsamen lediglich ihr Wachstum. Daher ist gefrorenes Fleisch zwar länger haltbar – aber nicht ewig. Eventuelle Parasiten werden durch das Frieren meist unschädlich gemacht. Leider u. a. auch das Vitamin C (baut bei ca. -20 Grad in sechs Monaten rund 40 Prozent ab).

Ein Großteil der anderen Nährstoffe wird im Eisfach konserviert. Generell sollte Fleisch nur in dafür vorgesehenen Gefrierbeuteln/-behältern eingefroren werden. Für gleichmäßiges Frieren und Tauen sollte die Verpackung möglichst platt sein (bei uns sind es ca. 2,5 cm). Achtung: Produkte, die man zu Hause frisch einfriert, sind kürzer haltbar als Artikel, die man bereits gefroren gekauft hat. Im Rahmen der industriellen Verarbeitung gefrieren diese viel schneller, als im Eisfach.

Im gefrorenen Zustand hängt die Haltbarkeit von der Fleischsorte sowie -beschaffenheit ab, und variiert ca. zwischen 6-12 Monaten.

Für Fleisch gilt die Faustregel: Je höher der Fettanteil, desto niedriger die Haltbarkeit. Rindfleisch hält sich z. B. etwa 10-12 Monate. Um Gefrierbrand zu vermeiden, sollte u. a. die Fleischverpackung luftdicht sein. Wenn während des Einfrierens und der Lagerung zu viel Luft im Gefrierfach landet, bilden sich weiße Eiskristalle auf der Fleischoberfläche – das Fleisch trocknet aus und wird zäh. Direkt schädlich ist Gefrierbrand nicht. Gräulich bis grünliche Verfärbungen und/oder ein muffiger Geruch deuten auf verdorbenes Fleisch hin.

Frisches Fleisch riecht neutral bis leicht säuerlich, verliert kaum Wasser und ist höchsten oberflächlich feucht. Dass man getaute Lebensmittel offiziell nicht wieder einfrieren soll, hat übrigens hauptsächlich etwas mit der Qualitäts-Garantie zu tun. Besondere Vorsicht ist jedoch bei Salmonellen-gefährdeten Lebensmitteln, wie z. B. Geflügel geboten. Ansonsten sagt u. a. Prof. Fritz Titgemeyer, Lebensmittelmikrobiologe der Fachhochschule Münster: „Alle Lebensmittel lassen sich aus mikrobiologischer Sicht problemlos wieder einfrieren, wenn sie nicht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur gestanden haben.“

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Hinsichtlich des Geschmacks und der Hygiene wird das schonende Auftauen im Kühlschrank empfohlen.

Zwar dauert dies ein wenig länger als bei Raumtemperatur, oder gar in der Mikrowelle, dafür bleibt das Fleisch schön saftig und die Vermehrung von Bakterien hält sich in Grenzen. Wir stellen das Fleisch bereits am Abend vorher in den Kühlschrank, am nächsten Tag kommt es dann noch ein bisschen raus, bis es auf Zimmertemperatur und fütterbar ist. Wenn es mal schnell gehen muss, helfe ich mit etwas warmem Wasser nach.

Generell gilt: Je länger das Fleisch bei wärmeren Temperaturen gelagert wird, umso mehr Bakterien bilden sich. Deshalb sollte man Fleisch beim Auftauen nicht länger als zwei Stunden außerhalb des Kühlschranks lagern. Die Auftauflüssigkeit füttern wir mit – hier gibt es allerdings geteilte Meinungen, da sich außer wasserlöslichen Vitaminen (u. a. Vitamin B) auch Bakterien vermehrt in der Flüssigkeit tummeln (besonders bei Geflügel ist Vorsicht geboten).

Apropos Bakterien: Eine Fleischvergiftung nennt sich Botulismus.

Diese äußert sich u. a. durch Muskellähmungen und kann tödlich enden. Verantwortlich dafür sind Bakterien, bzw. deren giftige Abbauprodukte, die in sauerstofffreier Umgebung zwischen 1-50 Grad entstehen, und erst durch´s Erhitzen über 100 Grad wieder abgetötet werden. Den bösen Bakterien kann man im Voraus ganz einfach die Grundlage entziehen, indem man die Fleischverpackung zum Auftauen ein Stückchen einschneidet, oder den Gefrierdosendeckel nicht ganz schließt. Typisch für einen Botulismus-Befall sind gewölbte/aufgeblähte Verpackungen oder Gefäße. Dieses Fleisch gehört nicht in den Napf, sondern in den Müll!

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