Schon früh hat uns der Dummy-Virus infiziert – mit knapp sechs Monaten schnupperte Henry bei den Fleißigen Pfötchen in die Apportier-Gruppe. In der Hundeschule von Jana Thies hat sich unser kleiner Labbi damals von den großen Retrievern abgeschaut, wie das Erschnüffeln und Zurückbringen unterschiedlicher Dummys funktioniert. Bis heute sind wir dieser Leidenschaft treu geblieben – es macht unglaublich Spaß, im Team mit dem Hund in der freien Natur zu trainieren. Im Interview erklärt Jana euch heute die Grundsätze des Dummytrainings, wie man herausfindet ob diese Hundesportart etwas für den eigenen Vierbeiner ist – und warum nicht nur Retriever Spaß am Apportieren haben … (Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation und enthält Werbung durch Markennennung & Verlinkung.)
Wie bist du auf den Hund gekommen? Ich hatte mir als Kind schon immer einen Hund gewünscht – mit acht Jahren erfüllte sich dieser Traum. Mein erster Hund, ein West Highland White Terrier, zog bei uns ein. Seitdem ist meine Leidenschaft für Hunde gewachsen und mein Traum zum Beruf geworden. Ich liebe an Hunden ihre Loyalität, ihre bedingungslose Treue und Liebe, ihre Verlässlichkeit und vor allem, den Freund an meiner Seite. Wenn ich meinen Hund mit Liebe, Konsequenz und Verstand erziehe, dann kann ich mir keinen besseren Begleiter vorstellen.
Mein treuer Rüde Shadow macht seinem Namen alle Ehre und ist wie ein Schatten an meiner Seite.
Shadow ist ein 8-jähriger Labrador Retriever und kommt aus einer Hobbyzucht. Er ist ein Workaholic durch und durch … Seit 1,5 Jahren ergänzt Hündin Fly unser Rudel. Sie kommt aus dem Tierschutz und ist gebürtige Spanierin. Ihrem Alter entsprechend ist sie ein absolutes Energiebündel. Fly liebt es Tricks zu lernen und apportiert genau wie Shadow für ihr Leben gern. Außerdem besucht sie 1x in der Woche als „Therapiehund“ mit mir gemeinsam den Kindergarten.
Seit wann gibt es deine Hundeschule? 2012 habe ich mich mit meiner Hundeschule Fleißige Pfötchen im Raum Hamburg selbstständig gemacht. Zuvor habe ich fast acht Jahre lang in einer anderen Hundeschule gearbeitet, und 2007 mein Fernstudium an der Akademie für Naturheilkunde erfolgreich bestanden. Seitdem besuche ich regelmäßig Seminare und bilde mich weiter. Seit 2012 bin ich Sachverständige für die Hamburger Leinenbefreiung. Ich biete neben Welpen- und Junghundegruppen auch Kurse für erwachsene Hunde an. Außerdem stehen Agility, Treibball und Dummytraining auf dem Programm.
Kannst du uns mehr über das Dummytraining erzählen? Dummytraining ist eine tolle und abwechslungsreiche Beschäftigung für Hunde.
Genau das Richtige, um jagdfreudige Vierbeiner sinnvoll auszulasten.
Dummytraining ist nicht nur für Retriever geeignet, sondern für alle Hunde die Spaß am Apportieren haben. Dummys bestehen meist aus Canvasstoff–Säckchen, die mit Kunststoffgranulat oder Sägemehl gefüllt sind. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen. Der Standard-Dummy wiegt ca. 500 g. Heute wird das Dummytraining nicht nur in der Jagdhundeausbildung verfolgt, sondern oft auch mit sportlichen Absichten betrieben oder einfach nur aus Spaß. Bei der Dummyarbeit kommt es auf ein gutes Zusammenspiel zwischen Hund und Halter an.
Das Training besteht aus drei Säulen:
• Markieren
• Suchen
• Einweisen
Beim Markieren soll sich der Hund die Fallstelle merken, an der der Dummy auf dem Boden gelandet ist. Dann soll der Hund auf Kommando geradlinig zu dieser Stelle laufen und den Dummy zum Halter zurückbringen. Beim Einweisen hat der Hund den Dummy vorher nicht gesehen, und keine Ahnung wo dieser liegt. Der Hundeführer schickt seinen Vierbeiner nun mit vorher trainierten Kommandos – wie z.B. „voraus“, „links“, „rechts“ und „zurück“ – in das Suchgebiet. Mit einem Suchpfiff signalisiert man dem Hund, wenn er fast am Ziel ist.
Ein weiterer wichtiger Teil des Trainings ist die sogenannte Verlorensuche. Bei dieser wissen weder der Hund noch der Hundeführer wo der Dummy liegt. Der Hund muss selbstständig einen Bereich absuchen und bekommt dabei keine Hilfe vom Hundeführer. Der Vierbeiner muss den ersten Dummy, den er findet, sofort aufnehmen und zum Hundeführer zurückbringen. Der Hund darf den Dummy auch nicht tauschen, sollte er einem anderen Dummy auf seinem Weg begegnen.
Die Steadiness ist oft sehr schwierig für leidenschaftliche Apportierer.
Steadiness bedeutet Standruhe. Der Hund soll bei fliegenden Dummys ruhig neben seinem Halter sitzen. Er sollte nicht fiepen und nicht einspringen. Am Dummytrainig gefällt mir besonders, dass es auch alleine und überall zu trainieren ist. Es ist ein tolles Gefühl zusammen mit seinem Hund zu arbeiten und ihn zu beschäftigen. Alleine die Freude, die der Hund beim Suchen zeigt, fasziniert mich immer wieder!
Ist Dummytraining nur etwas für Retriever? Dummytraining ist für alle Rassen geeignet, die Spaß am Apportieren haben. Wenn ich sehe, dass mein Hund mit Spaß bei einer Sache ist, würde ich diese ausbauen und erweitern. Sollte ich merken, dass mein Hund nur ungern etwas ins Maul nimmt, oder nicht apportiert, würde ich eine andere Beschäftigung für ihn suchen. Vielleicht hat der Hund mehr Spaß am Agility oder Treibball, oder ist mit Tricks zu begeistern.
Bei mir steht der Spaß im Vordergrund, nicht die Perfektion und schon gar nicht der Zwang!
Was bewirkt Dummytraining in der Beziehung zwischen Mensch und Hund? Beim Dummytraining müssen Hund und Hundeführer als Team zusammenarbeiten und der Hund muss sich im Training auf seinen Halter verlassen. Dummytraining bedarf eines guten Grundgehorsams, der im Training noch verstärkt und erweitert wird. Eine der größten Schwierigkeiten beim Dummytraining ist für den Menschen z.B. einen Hund, der in der Suche vollkommen in seinem Element ist, mit einem Sitzpfiff zu stoppen um ihn einzuweisen.
Viele Hunde lassen sich nur sehr schwer aus ihrer Suche herauspfeifen. Für den Hund ist es oft schwierig sich auf seinen Halter zu verlassen, wenn der Halter den Hund z.B. nach links schickt, der Hund aber weiß, dass rechts ein Dummy liegt … Es ist auch möglich, dass Aufgrund schlechter Windverhältnisse der Fundort des Dummys verfälscht und die Nase des Hundes getäuscht wird.
Wie kann man seinen Hund auf das Dummytraining vorbereiten? Man kann seinen Hund schon in der frühen Welpenzeit auf das Apportieren vorbereiten. Welpen haben oft die Angewohnheit, alles in ihr Körbchen zu tragen. Dies kann ich mir zu Nutze machen, indem ich mich ins leere Körbchen setze und den Hund für das Bringen belohne. Einen Hund kann ich auch schon früh auf einen Rück- und Sitzpfiff konditionieren.
Bietest du aktuell Dummytraining an? Dummytraining biete ich zurzeit immer Donnerstags um 9.30 Uhr an. Der Treffpunkt wird von Woche zur Woche abgesprochen. Im Sommer gehen wir auch gern ans Wasser und machen Wasserapports. Eine 10er Karte für 10 Stunden kostet 110 Euro.
Gibt es noch etwas, dass dir wichtig zu erwähnen ist? Ja, beim Dummytrainig sollten alle Hunde mit Spaß bei der „Arbeit“ sein. Dadurch werden sie artgerecht ausgelastet und beschäftigt. Dem Zweibeiner sollte es ebenso viel Spaß bringen. Wenn Mensch das Dummytraining nur macht um seinen Hund auszulasten, es ihm selbst aber keinen Spaß bringt, sollte man sich eine andere gemeinsame Beschäftigung suchen, die beiden Spaß bringt. Jeglicher Zwang hat in meiner Hundeschule nichts zu suchen – schon gar nicht beim Dummytraining!
Habt ihr Lust bekommen, eure Fellnase auch mal auf die Suche zu schicken? Jana zeigt euch gern, wie´s geht: 0173 – 742 75 45 oder info@fleissige-pfoetchen.de!
Jeanette von Pfotentick
-Schöner Beitrag! Wir lieben die Dummyarbeit auch, es macht Spaß gemeinsam mit dem Hund etwas zu Erarbeiten. Nach einer kleinen Dummypause wollen wir bald wieder starten.
MyDog
-Hi Jeanette, lieben Dank für deinen netten Kommentar & willkommen im Dummy-Fanclub 😉 Ja, der Frühling ist fast da & bald kann es wieder so richtig losgehen – wir freuen uns mega! Liebe Grüße
Stefan
-Toller Beitrag!