Gemüse

Ein Artikel von Claudia Linde von DigiDogs.de

Frisches Gemüse ist bekannt dafür, dass es viele gesunde Vitamine und Mineralstoffe und wenige Kalorien enthält. Viele Gemüsesorten können auch für Hunde sehr gesund sein, wenn sie richtig gefüttert werden. Ich stelle euch hier die besten Gemüsesorten zur täglichen Fütterung von Hunden vor und gebe euch Tipps, wie ihr Gemüse am besten an Hunde füttert.

Gemüse ist auch für Hunde gesund

Es ist richtig, dass Gemüse reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist. Doch zum größten Teil können Hunde diesen Bedarf mit Fleisch, Knochen und insbesondere auch Innereien sehr gut decken. Nur Vitamin C ist kaum in tierischen Futtermitteln enthalten, doch Hunde können Vitamin C im Gegensatz zu uns Menschen selbst produzieren.

Gemüse ist für Hunde gesund, da es viele Ballaststoffe enthält, die für eine regelmäßige und schnelle Verdauung notwendig sind. Zusätzlich dienen Ballaststoffe einigen guten Darmbakterien als Nahrung und unterstützen damit eine gesunde Darmflora und ein funktionierendes Immunsystem.

In frischem Gemüse stecken außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Karotinoide, die Zellen vor Stress, Entzündungen und durch Krebs ausgelöste Veränderungen schützen können.

Diese Gemüsesorten dürfen täglich in den Futternapf

Im Folgenden möchte ich euch gesunde Gemüsesorten vorstellen, die für die regelmäßige Fütterung von Hunden sehr geeignet sind. Füttert am besten zwei bis drei Gemüsesorten täglich, um viele unterschiedliche gesunde Stoffe abzudecken. Wählt dabei am besten saisonales und regionales Gemüse aus, da dieses frischer und nachhaltiger ist und obendrein euren Geldbeutel schont.

Karotten

Karotten sind top geeignet für Hunde und dürfen täglich gefüttert werden. Sie sind sehr reich an Carotinoiden, die ein starkes Antioxidans sind. Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A ist gut für die Sehkraft. Karotten enthalten viel Pektin, einen Ballaststoff, der eine gesunde Verdauung und Darmflora fördert. Möhren sind reich an den Mineralstoffen Kalzium, Magnesium und Phosphor und enthalten wichtige Spurenelemente wie Eisen und Zink.

Karotten werden am besten fein gerieben oder im Mixer püriert zum Futter gegeben. Ihr könnt sie aber auch schonend garen. Da Beta-Carotin fettlöslich ist, solltet ihr Karotten immer mit etwas Öl oder Fett füttern. Als Moro’sche Möhrensuppe hilft die Karotte sehr natürlich und schnell gegen Durchfall.

Pastinaken

Pastinaken sind reich an den Ballaststoffen Pektin und Inulin, die eine gesunde Darmtätigkeit fördern. Pastinaken enthalten die Vitamine E, C und B3. Mit Eisen, Zink und Folsäure unterstützen Pastinaken die Blut- und Zellbildung. Ihr könnt Pastinaken roh gerieben oder püriert zum Futter geben. Viele Hunde nehmen sie jedoch besser an, wenn sie leicht gegart werden.

Zucchini

Zucchini sind bestens zur Fütterung an Hunde geeignet, da sie ausgesprochen kalorienarm, reich an Antioxidantien, Vitaminen und Ballaststoffen sind. Ihr könnt Zucchini für empfindlichere Hunde am besten sanft mit Schale garen. Alternativ könnt ihr Zucchini auch fein gerieben oder püriert zum Futter geben.

Wenn Zucchini bitter schmecken, sollten sie nicht gefüttert werden, da Vergiftungsgefahr besteht!

Salatgurken

Salatgurken sind kalorienarm, reich an Beta-Carotin, Vitamin C und Kalium. Sehr praktisch ist, dass Gurken fast immer regional zu bekommen sind und lange Saison haben.

Biogurken könnt ihr am besten mit Schale füttern, da in der Schale viele Nährstoffe enthalten sind. Ich püriere für meine Hündin fast täglich kleine Gurkenstückchen mit Schale im Mixer und gebe sie dann zum Futter. Ihr könnt die Gurke aber auch nur fein raspeln.

Kürbis

Kürbis ist reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen und enthält viel Beta-Carotin, das ein starkes Antioxidans und gut für die Augen ist. Neben den Vitaminen C und E enthält Kürbis B-Vitamine, welche die Nerven unterstützen. Gleichzeitig sind Eisen und Folsäure enthalten, die gut für das Blut sind. Kürbis könnt ihr roh geraspelt oder püriert oder sanft gegart zum Futter geben.

Chicorée

Chicorée enthält viel Beta-Carotin, das als starkes Antioxidans die Zellen schützt. Chicorée ist reich an Inulin, einem Ballaststoff, der für eine regelmäßige Verdauung sorgt und eine gesunde Darmflora unterstützt. Chicorée ist kalorienarm und ein guter Lieferant von Kalium, Eisen, Zink und B-Vitaminen. Chicorée hat von April bis Oktober Saison in Deutschland. Ihr könnt ihn am besten im Mixer mit etwas Wasser pürieren und dann in das Futter geben. Leider mag nicht jeder Hund den leicht bitteren Geschmack des Chicorées.

Schwarzwurzel

Schwarzwurzeln sind sehr gut für die Darmgesundheit, da sie besonders reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen sind. Sie enthalten viel Vitamin E für den Schutz der Zellen und viele B-Vitamine zur Stärkung der Nerven. Das in der Schwarzwurzel enthaltene Eisen ist gut für die Bildung der roten Blutkörperchen. Schwarzwurzeln sollten am besten sanft gegart werden, um ihren nicht geringen Nitrat-Gehalt zu mindern.

Topinambur

Topinambur ist sehr gesund und lecker für unsere Hunde. Er ist reich an Ballaststoffen und Inulin und fördert damit eine gesunde Verdauung und Darmflora.

Die vielen sekundären Pflanzenstoffe stärken das Immunsystem und schützen die Zellen. Zusätzlich enthält Topinambur viel Kalium, Magnesium und Kalzium sowie nervenstärkende B-Vitamine.

Topinambur ist am gesündesten, wenn er roh püriert oder gerieben zum Futter gegeben wird. Für empfindliche Hunde könnt ihr ihn alternativ sanft garen. Füttert ihn in Maßen, damit die vielen Ballaststoffe den Darm nicht überfordern.

Fenchel

Fenchel ist nicht nur reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Er enthält außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Beta-Carotin und mit Zink, Vitamin A und E starke Antioxidantien. Fenchel hat einen intensiven Geschmack und enthält ätherische Öle. Er sollte daher am besten gedämpft ins Futter gegeben werden, damit er besser angenommen und vertragen wird.

So füttert ihr Gemüse am besten an euren Hund

Wenn ihr euren Hund barft, werden Obst und Gemüse bereits Bestandteil des Futters sein.

Solltet ihr nicht barfen, könnt ihr nur die tierische Futterkomponenten fertig kaufen (BARF oder Nassfutter) und diese mit etwas frischem Gemüse und Obst aufwerten. Gutes Alleinfutter für Hunde – wie Nass-, Trockenfutter oder Fertigbarf – sollte bereits alle notwendigen Inhaltsstoffe enthalten.

Die im Gemüse vorkommenden Nährstoffe bleiben am besten erhalten, wenn dieses roh gefüttert wird. Da Hunde nicht in der Lage sind, pflanzliche Zellwände bei der Verdauung zu spalten, muss das Gemüse stark zerkleinert werden. Ihr könnt das rohe Gemüse fein raspeln oder beispielsweise im Mixer mit etwas Wasser pürieren.

Einige Hunde vertragen bestimmte Gemüsesorten besser, wenn diese zuvor gegart wurden. Um die gesunden Inhaltsstoffe zu erhalten, solltet ihr das Gemüse sanft garen oder dämpfen. Gemüse, das ihr selbst gegart essen würdet, solltet ihr auch für euren Hund garen.

Um die im Gemüse enthaltenen fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) gut aufnehmen zu können, ist es sinnvoll, Fett zeitgleich mit dem Gemüse zu füttern. Fett kann beispielsweise im Fleisch enthalten sein oder ihr gebt etwas Öl, z. B. in Form von Lachsöl, zum Gemüse.

Getrocknete Gemüseflocken oder Gemüsemischungen für Hunde im Glas oder in der Dose sind eine gute Alternative im Urlaub oder falls ihr nichts Frisches parat haben solltet. Frisch zubereitet ist Gemüse jedoch am gesündesten für euren Hund und meist auch günstiger.

Die Menge an Gemüse für Hunde

Hunde sind bekanntlich Fleischfresser und daher sollte auch der Großteil von rund 80 % ihrer Nahrung tierischen Ursprungs sein. Doch ca. 20 % der täglichen Futterration dürfen pflanzlich sein. 2/3 davon können aus Gemüse und 1/3 aus Obst bestehen. Der Gemüseanteil des Futters deines Hundes sollte also ca. 13 % betragen.

Bei einem Hund von 10 kg sind das ca. 40 g Gemüse am Tag, also keine sehr große Menge.