Wenn es nach mir geht, könnte ich gut und gerne mit einem ganzen Hunderudel leben. Wenn man etwas mag, kann man davon einfach nicht genug bekommen – das ist zum Beispiel bei Süßigkeiten allgemein bekannt. Hunde sind meine Schokolade. In Henrys Fall habe ich ein besonders süßes Stück Vollmilch erwischt. Mein Labrador ist allerdings eine Einzelpackung. Weitere Hunde im Haushalt sind nicht nach seinem Geschmack … (Dieser Beitrag enthält Werbung durch Verlinkung.)
Der Trend geht zur Mehrhundehaltung. Warum auch nicht? Wenn man bereits einen Hund hat, mit dem man glücklich ist, und über genügend Platz und Zeit verfügt, liegt der Gedanke nahe einer weiteren Fellnase ein schönes Zuhause zu bieten. Und mit Glück so auch einen super Kumpel für das tierische Familienmitglied zu finden. Eine echte Hundefreundschaft mit spielen, pflegen und kuscheln ist einfach toll. Und auch auf Spaziergängen nicht mehr den Alleinunterhalter spielen zu müssen, hat etwas für sich. So schön der Gedanke der Mehrhundehaltung auch ist, ganz so einfach ist es doch nicht.
Besonders der bereits anwesende Vierbeiner hat bei dieser Entscheidung ein großes Mitspracherecht.
Wenn man seine eigenen Möglichkeiten – Zeit, Platz, Finanzen und Co. – auf weitere Fellnasentauglichkeit überprüft hat, und findet „das passt“, sollte man sich noch einmal ernsthaft nach dem persönlichen „Warum“ fragen. Hier einige interessante Gründe, die mir bereits genannt wurden: „Ich habe das Gefühl, mein Hund braucht eine Aufgabe.“ Ähh, dann gib du ihm doch einfach eine. Statt täglich dieselbe Runde im gemütlichen Spaziergang nebeneinander her zu trotten, könnt man ja auch mal variieren, gemeinsam spielen, Rad fahren, tricksen oder apportieren … Dann wird man mit Erstaunen feststellen, dass der Hund auf wundersame Weise ausgeglichener und ausgelasteter ist. Sich einen zweiten Hund anzuschaffen, nur weil man zu bequem ist, sich angemessen mit seinem ersten Hund zu beschäftigen, ist definitiv der falsche Ansatz.
„Ich bin halt Tierschützer.“ Oder vielleicht doch eher Animal Hoarder? Wenn der eine Hund schon weder richtig erzogen noch ausgelastet ist, holt man sich nicht noch einen weiteren ins Haus. Weil der es dann ja immerhin besser hat, als im rumänischen Shelter. Aus einem sehr naiven Blickwinkel mag das ja logisch sein, aber dämlich ist es trotzdem. Wenn ich schon mit einer Arbeit überfordert bin, hole ich mir doch nicht noch ein weiteres Projekt ran. Schon gar nicht, um mich dadurch von meiner ersten Überforderung abzulenken und mir einzureden, dass mit dem Zweiten bestimmt alles besser wird. Falls das nicht klappt, kann man sich ja noch den dritten Hund holen, weil siehe oben …
„Das sind doch Rudeltiere!“ Ja, schon, aber trotzdem mag nicht jeder Hund jeden Hund. Ich will ja auch nicht mit der nervigen Brötchenverkäuferin zusammen wohnen, nur weil sie auch ein Mensch ist … Wenn man also einen sehr quirligen, sehr respekt- und distanzlosen Hund mit einem zurückhaltenden, schüchternen und eher ruhigem Artgenossen vergesellschaftet, weil es nicht anders geht (ein richtiger Grund fällt mir dafür nicht ein), sollte man schon ein sehr konsequenter Rudelführer sein, der für Ordnung im Haushalt sorgt.
Was Hunde angeht, hat jeder Mensch seine eigenen Ansichten – mit Glück aus der Perspektive des Vierbeiners.
So toll (man könnte fast sagen beneidenswert) ich harmonische Mehrundehaltung finde, so spannend das Erleben individueller Charaktere, spezifischer Rasseeigenschaften und damit verbundene Trainingsansätze, ist in meinem aktuellen Hundeleben kein Platz für einen weiteren Vierbeiner. Henry ist – trotz guter Sozialisierung und täglichem Hundekontakt – ein kauziger Eigenbrötler, der froh ist wenn er nach unseren Ausflügen seine vier Wände für sich hat. Er ist halt ein Hunsch, der nach dem Training gern entspannt in seinem Körbchen sinniert, ungestört in der Sonne träumt und die ungeteilte Aufmerksamkeit genießt. Auf diese Art ist unsere Beziehung natürlich sehr innig, und ich liebe den Alltag als fest eingespieltes Mini-Rudel.
Wie sind eure Erfahrungen mit der Mehrhundehaltung?
Eure
Ricas Runde um den Blog #6 - Lesetipps Monat April - Ricas Dogblog
-[…] Mehrhundehaltung: Aus 1 mach 2 mach 3… – mydog-blog.de […]
Rebecca
-Wir haben den jack russel der am liebsten jeden anderen hund zum spielen nach Hause einladen würde und dazu den dackrador aus dem shelter der eher ruhig und gemütlich ist. Dackrador kann aber nicht ohne russel leben und ist tot betrübt wenn die nervbiene mal bei oma ist. Natürlich lassten wir beide anders aus, russel fährt Rad und dackrador geht schmusi gassi. Ich bin sehr dankbar einen zweiten hund zu haben auch wenn die russel noch mehr kumpels nehmen würde.
MyDog I Steffi
-Mit Russel und Dackrador ist es bestimmt lustig bei euch zuhause 😉 Ist ja auf eine Art auch wieder spannend, zwei so unterschiedliche Hunde um sich zu haben … Liebe Grüße!
Petra
-Wir sind vor 11 Jahren auf unseren ersten Hund gekommen.
Er war ein sehr vermenschelter Labrador-Husky-Mix, der erst einmal lernen musste, Hund zu sein, und der mit seinen 9Monaten extrem dominant war.
Als wir auch noch festegestellt haben, dass er totale Probleme mit dem Alleinebleiben hat, haben wir uns entschlossen, unser Rudel zu vergrößern und einen zweiten Hund dazu zu nehmen.
Gesagt – getan, ein Schäferhundzüchter aus dem Nachbarort hatte eine Junghündin abzugeben.
Wir haben sie nach Hause geholt und unserem Stinker das schönste Geschenk gemacht, was ging.
Die beiden waren vom ersten Augenblick ein Herz und eine Seele – und Stinkers Dominanz war mit einem Mal verschwunden, er war endlich einfach ein toller Hund und das Julchen eine total Süße <3
Leider mussten wir das Julchen im Alter von 7 Jahren einschläfern lassen, der erste wirklich schwarze Tag in meinem Leben…
Wir haben zeitnah wieder eine Schäferhündin für Stinki dazu geholt, aber Paula war halt von Anfang an nicht sein Julchen.
Nun haste aber 'nen Welpen im Haus, der (wie sich im Nachhinein rausgestellt hat) rotzekrank war… Das arme Würmchen haust Du doch dann auch nicht vor den Kopf. Wir haben damals das beste aus der Situation gemacht und bis letzten Sommer haben die beiden unser Zuhause geteilt.
Dann kam der 2. schwarze Tag in meinem Leben – wir mussten entscheiden, auch Stinker einschläfern zu lassen – sch*** Krebs 🙁
Nun ist Paula unser Einzelhund und absolut glücklich, nicht mehr teilen zu müssen.
Irgendwann wird der Tag kommen – hoffentlich in weiter Ferne – da werden wir auch wieder zwei Hunde haben, aber unser geliebtes Paulkind darf unser Einzelhund bleiben 🙂
Liebe Grüße von
Paula's Mom 😉
MyDog I Steffi
-Hallo Petra, toll dass du eure Geschichte mit uns teilst! Es ist einfach immer wieder spannend, welche Wege das Leben – und unsere Hunde – mit uns gehen … Der eine lieber allein, der andere lieber zusammen 😉 Schöne Grüße!
Eva
-Huhu,
Oh wie ich das kenne, man ist von einem Hund so angetan, dass man meint ein Zweiter wäre eine super Idee und dann denke ich darüber mal mit dem Kopf nach.
Unser Platz ist nicht ausreichend
Ich hab genug Geld will es aber für ein Häuschen und Urlaub mit Hund sparen
Wir haben es gerade geschafft das wir meinen, Kylar hört. Meine Nerven lagen Zeitweise richtig blank-will ich das jetzt wieder?
Und dann Entscheide ich mich für Nein. Aber was passiert dann, in meinem Alltag. Mich sprechen andere Hundebesitzer darauf an. Das ich eine Rasse hab die man nicht alleine Halten sollte. Meine Züchterin, die uns nie im Stich gelassen hat, er zählt vom nächsten Wurf und ich knirsche mit den Zähnen und übe mich in Selbstdisziplin. Was ich dem Hund bei gebracht hab gilt auch für mich. Es gibt nicht immer alles, auch nicht wenn man motzt und Geduld.
Wer weiß schon ob hier irgendwann zwei Husky’s rumspringen. Doch momentan genießt Kylar den Platz auf der Couch, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und eine Auslasstung die dem schlauen Köpfchen gerecht wird und nicht nur zum ziehen Programmiert ist.
Meiner Meinung nach sind wir sehr Glücklich und die Gesellschaft will von allem Mehr. Anstatt mal aufs wesentliche zu gucken.
Liebe Grüße
Eva & Kylar
MyDog I Steffi
-Hallo liebe Eva, sehr schön geschrieben! <3 Ganz viele Grüße & euch weiterhin eine tolle Zeit als Mini-Rudel! Steffi & Henry
pia-von-holten.de
-Sehr interessanter Artikel. Ich teile deine Ansichten da auf jeden Fall!
Bei uns ist das auch so. Tobi wäre der perfekte Einzelhund. Mit Amy haben wir ihm nicht wirklich einen Gefallen getan. Klar spielt er ab und zu mit ihr, kuschelt mit ihr, aber er ist viel lieber mit Papa alleine unterwegs. Dadurch ist er schon ziemlich früh eher Papas Hund geworden.
Andersrum braucht Amy Tobi aber, also sie wäre als Einzelhund denke ich sehr unglücklich. Sie sucht immer wieder Körperkontakt, fordert ihn zum spielen auf usw.
Liebe Grüße von Pia mit Amy und Tobi
MyDog I Steffi
-Hallo Pia, ja manchmal kann man es nicht allen recht machen – aber solange man Rücksicht aufeinander nimmt & jeder seine Freiräume hat … Ihr habt ja anscheinend zusammen einen Weg gefunden, der für alle Seiten passt 😉 Liebe Grüße!
Indianermädchen & Wildfang
-🙂 Als „frischgebackene“ Mehrhundhalterin kann ich es sagen: Es ist toll. Und anstrengend. Und wirklich immer spannend. Und teurer.
Bei Emmely ist es so, dass sie zwar gerne auch mal mit anderen Hunden spielt, dann aber zb Hütehunde bevorzugt. So war klar, ein zweiter Aussie wäre durchaus passend. Hazel ist wild, laut und albern – Emmely ist manchmal wild, leise und auch sehr gerne albern. Die beiden passen gut zusammen – sind zwar eher gegensätzlich aber ergänzen sich schön.
Emmely war ein Jahr alt, als wir ihre Schwester für 4 Wochen zur Urlaubsbetreuung da hatten – da war Emmely glaube ich der glücklichste Hund überhaupt. Sie haben zusammen gekuschelt und draußen die Sau raus gelassen. Ähnlich ist es nun auch mit Hazel.
Von daher, für uns die beste Entscheidung überhaupt 😉
Liebe Grüße
Lizzy mit Emmely und Hazel
MyDog I Steffi
-Hallo Lizzy, toll zu hören! Diese Kombi stelle ich mir sehr schön bei euch vor 🙂 Liebe Grüße – auch an die albernen Zwei!
Thomas Kohl
-Hallo ?
Wir konnten uns vor 8 Jahren auch nicht vorstellen, mal 3 Hunde zu haben. Wir finden Sie einfach toll und es kam halt so.
Es gibt nix schöneres als gemeinsame Unternehmungen, schwimmen, apportieren, spazieren gehen etc.
Mehrhundhaltung sollte aber wohl überlegt sein. Hat man die Zeit, und vor allem die finanziellen Mittel?
Wir haben unsere Erfahrungen auch mit anderen Hundebesitzern geteilt.
Da können unter Umständen schon neben den normalen Kosten wie Impfungen etc., hohe Kosten beim Tierarzt dazu kommen.
Und man möchte ungern vor die Wahl gestellt werden: Kann ich eine notwendige OP bezahlen oder nicht.
Wir lieben unsere 3 Labbimädels und denken, das wir Ihnen ein Hundegerechtes Leben so gut es geht ermöglichen, auch wenn ab und zu mal die ein oder andere Art der Vermenschlichung kurz zuschlägt.
LG Thomas mit Peppels, Marley & Haley.?
MyDog I Steffi
-Hallo ihr Lieben, toll – so viele Labbis <3 Hört sich sehr harmonisch bei euch an. So soll es für alle Beteiligten sein ... Weiterhin ganz viel Spaß & viele Grüße!