Strubbelköter Kolumne

Muss man Hunde überhaupt waschen, oder ist das schädlich? Es ist mit Sicherheit nicht nötig und auch nicht günstig für das Mikrobiom der Haut, den Hund alle zwei Tage zu shampoonieren, ganz klar. Aber es spricht tatsächlich gar nichts dagegen, wenn man seinen Hund sechsmal im Jahr (acht Wochen ist der übliche Schneideabstand bei Langhaarrassen) mit einem passenden Shampoo wäscht oder waschen lässt. Wichtig zu wissen ist hier, dass der pH-Wert der Hundehaut bei 7,5 liegt und damit basischer ist als Menschenhaut (5,5). Häufiger möglich ist selbstverständlich das Abspülen mit klarem Wasser. (Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation und enthält Werbung durch Markennennung & Verlinkung.)

Aus Sicht der Hundefriseurin muss ich außerdem immer wieder betonen, dass ein Schnitt mit schmutzigem Fell deutlich weniger gleichmäßig wird und außerdem feine Sand- und Staubteilchen mein Werkzeug ruinieren. Hat der Hund gar lockiges Fell wie der Pudel, ist die Voraussetzung für ein gleichmäßiges Schnittbild das sorgfältige Herausföhnen der Locke mittels einer bestimmten Föhntechnik mit dem Hochleistungsföhn.

Olfaktorische „Härtefelle“

Meine eigenen Hündinnen werden immer nur dann gewaschen, wenn sie sich mit Eau de Cadavre (Aas) oder Eau de Poisson (Fisch) parfümiert haben und es geruchlich für mich nicht auszuhalten ist. Bevor ich den Strubbelköter hatte, fand diese Art Dusche im Garten mit Hundeshampoo und Gießkanne statt. Ich habe ja kurzhaarige Hunde (Scandinavian Hounds), die nicht sonderlich pflegeintensiv sind. Aber auch hier muss regelmäßig gebürstet werden, um Durchblutung, Haarwuchs und Talgproduktion zu fördern, am besten mit einem Gummistriegel.

Strubbelköter Kolumne

Und selbst bei diesen Hunden lohnt es sich, zweimal im Jahr zum Fellwechsel ein Carding durchführen zu lassen, bei dem die lose Unterwolle entfernt wird. Bei kurzhaarigen Hunden mit viel Unterwolle (etwa Huskys) empfehle ich ein Bad mit unterwolllösendem Shampoo und anschließendem Ausblowern mit dem Hochleistungsföhn. Dabei wird lose Unterwolle herausgepustet, bleibt im Salon (überall), und der Hund haart anschließend die Wohnung nicht mehr voll.

Ein paar persönliche Strubbelköter-Worte

Es gibt bei fast jedem Hund diesen EINEN Moment, in dem er mir sein Vertrauen schenkt. Dann könnte ich weinen vor Glück und Rührung. Und selbst die elf Jahre alte Kleinpudel-Hündin einer Hundetrainerkollegin hat gerade kürzlich, bei ihrem vierten Termin bei mir, das Föhnen mit dem Hochleistungsföhn, vor welchem sie im November 2020 noch mit wildem Gebaren, Gezappel und Zerkratzen meiner Unterarme zu fliehen versucht hatte, souverän und ohne Theater großartig gemeistert. Ich war sehr gern 23 Jahre lang Lektorin, ich mochte es, Buchstaben zu sortieren und Grammatik zu korrigieren. Aber jetzt LIEBE ich das, was ich tue. Es macht mich wirklich glücklich!

Hier geht’s weiter mit der Strubbelköter-Kolumne „Verfilzt nochmal“ …

Strubbelköter

Claudia Stieglmayr hat nach 23 Jahren im Lektorat eines Verlages ihre Leidenschaft Hund erfolgreich zum Beruf gemacht. Schon 2007 hatte sie eine dreijährige Ausbildung zur Hundetrainerin und Verhaltensberaterin bei CANIS abgeschlossen. Zusätzlich ließ sie sich von einer der besten Groomerinnen des Landes zur Hundecoiffeurin ausbilden. Seit 2020 führt die Schleswig-Holsteinerin ihren Hundesalon samt Hundeschule und Hundetagesstätte Strubbelköter.