Wildsterne

Vor einigen Wochen waren wir dank Wildsterne „Im 7. Knabber-Himmel“. Jetzt haben wir ein neues Schmankerl des Münchener Futterspezialisten für euch – die „Breed Selection“. Individuelle Hundenahrung, entwickelt für die speziellen Bedürfnisse einer jeden Rasse! Wir haben eine ordentliche Portion „Labrador Retriever Adult“ erhalten, an der Henry – wie ihr auf den Bildern sehen könnt – leider nur schnuppern durfte. Bedingt durch seine Rindfleisch-Unverträglichkeit hat Labbi-Freundin Veyda (Hündin, 3 Jahre, blond) das Testen mit Begeisterung übernommen. (Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation und enthält Werbung durch Markennennung & Verlinkung.)

Wir haben der Wildsterne-Tierärztin Matina Raisch ein paar Fragen über das neue Futterkonzept gestellt.

Was ist Ihre Funktion bei Wildsterne?
Als Tierärztin kümmere ich mich bei Wildsterne seit 2013 um alle veterinärmedizinischen Bereiche. So ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit die tierärztliche Beratung unserer Kunden. Viele wenden sich mit Fragen zu Produkteigenschaften oder zur Futterumstellung an uns. Oft erreichen uns auch komplexe Fragen zur Hundeernährung, insbesondere wenn es um Hunde mit Vorerkrankungen geht oder ein übergewichtiges Tier abnehmen soll. Uns ist ein naher Kundenkontakt sehr wichtig und wir möchten auch bei individuellen Problemen und Fragen helfen.

Neben der tierärztlichen Ernährungsberatung kümmere ich mich um die Produktentwicklung und das Sortiment von Wildsterne. Mir ist es dabei besonders wichtig, dass unsere Produkte hochwertig und transparent sind. Die Produktentwicklung und Auswahl unseres Sortiments dauert dadurch zwar etwas länger, doch dafür stehe ich zu 100% hinter all unseren Artikeln. Nach langem Kundenwunsch konnten wir z. B. jetzt unser Sortiment um einige Kauartikel erweitern und auch unsere „Breed Selection“ ist noch relativ neu auf dem Markt.

Wildsterne

Wie entstand die Marke Wildsterne?
Wildsterne wurde Ende 2011 gegründet. Die Idee dahinter ergab sich aus zahlreichen Gesprächen mit Hundebesitzern, in denen immer wieder die gleiche Frage aufkam: „Welches Hundefutter soll ich kaufen?“. Daraus entwickelte sich das Wildsterne-Konzept: Wir möchten ein Hundefutter anbieten, das für jeden einzelnen Hund individuell gemacht wird. Zusammen mit Tierärzten entwickelte Wildsterne damals einen Futteralgorithmus. Der Besitzer kann im Futter-Mixer Zutaten nach seinen Wünschen auswählen und daraus wird das optimale Futter für jeden einzelnen Hund zusammenstellt. Dabei werden Alter, Ernährungszustand, Gewicht und Aktivitätsniveau des Hundes einberechnet, damit jedes Tier genau das bekommt, was es braucht.

Wildsterne ist also das erste wirklich individuelle Hundefutter auf dem Markt, bei dem nicht nur die Nährstoffe auf den Hund abgestimmt werden, sondern auch Futterbestandteile und Extras ausgewählt werden können. Mit der Zeit stieg unser Anspruch und wir wollten noch besser werden. Ist es nicht viel besser, für jeden Hund wirklich ein individuelles Futter zu entwickeln, statt ein Basisfutter mit unterschiedlichen Extras zu ergänzen? Auch gibt es gewisse technologische Schwierigkeiten bei manchen Zutaten, weshalb wir im Futter-Mixer z. B. kein Lachsöl anbieten konnten. So entstand die Idee, ein komplett neues Futter zu entwickeln. Hier konnten wir von Null anfangen und das Futter zu 100 % genau nach unseren Vorstellungen gestalten. Für viele Kunden ist es von Vorteil, dass unser Futter jetzt auch im stationären Einzelhandel oder in anderen Online-Shops gekauft werden kann. Das ist bei unseren Futter-Mixen natürlich nicht möglich …

Was macht ein gutes Hundefutter für Sie aus?
Dazu fallen mir spontan drei Punkte ein:
Ein gutes Hundefutter ist für mich vor allem transparent. Ich möchte wissen, was in einem Futter genau enthalten ist. Wenn auf einem Futter nur deklariert ist, dass es Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse enthält und davon x % Huhn sind, ich aber nicht weiß, was sonst noch alles für Tierarten enthalten sind, dann kann ich damit nicht viel anfangen. Bei Wildsterne ist daher auch die Deklaration immer so transparent wie möglich und bei allen Produkten wird genau angegeben, welche Zutaten enthalten sind.

Ich persönlich ziehe ein proteinärmeres Futter einem Futter mit extra hohem Fleischanteil vor. Da ich die Zusatzbezeichnung Tierverhaltenstherapie habe und früher eine eigene Tierarztpraxis für Tierverhaltenstherapie hatte, ist für mich der Zusammenhang von Fütterung und Verhalten sehr interessant – zu dem Thema gibt es wirklich tolle Studien. Cakiroglu, De Napoli oder Dodman haben z. B. gezeigt, dass viel Protein im Futter das Aggressionsverhalten von Hunden negativ beeinflusst. Auch andere Studien von Fernstrom, Olivier oder Wurtman beschäftigen sich intensiv mit der Beeinflussung des Serotonin- und Tryptophangehalts im Gehirn durch die Fütterung mit protein- bzw. kohlenhydratreichen Rationen. Das Ergebnis ist – vereinfacht gesagt – dass proteinarmes Futter ausgleichend auf das Verhalten wirken kann. Heutzutage ist allerdings bei den meisten Hundebesitzern Futter mit extra hohem Fleischanteil absolut im Trend. Doch viel Fleisch bedeutet auch automatisch viel Protein.

Ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium ist für mich ein optimales Verhältnis der Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Als ich früher, wegen einer Futtermittelunverträglichkeit, selbst für meine Hündin gekocht habe, wählte ich Sonnenblumenöl als Quelle für Omega-6-Fettsäuren. Sonnenblumenöl enthält sehr viel Linolsäure. Diese wichtigste essentielle Omega-6-Fettsäure ist unverzichtbar für eine gesunde Haut und eine intakte Hautbarriere. Zusätzlich sollten im Futter auch Omega-3-Fettsäuren sein, da diese z. B. für eine normale Gehirnfunktion wichtig sind und entzündungshemmend wirken. Eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist z. B. Fischöl, denn Fischöl enthält auch die besonders wertvollen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Allerdings müssen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren in einem idealen Verhältnis vorhanden sein, da eine Überdosierung von Fischöl auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann.

Wildsterne

Für wieviele Rassen ist die „Wildsterne Breed Selection“ bereits erhältlich – soll das Sortiment erweitert werden?
Unser neues Rassefutter „Breed Selection“ ist momentan für sieben Rassen erhältlich: Chihuahua, Mops, Französische Bulldogge, Boxer, Labrador Retriever, Golden Retriever und Rhodesian Ridgeback. Alle Produkte sind genau abgestimmt auf die gesundheitlichen Bedürfnisse der einzelnen Rassen. Wir planen bereits, unser Sortiment noch zu erweitern und möchten auch für weitere Rassen ein optimales Futter entwickeln. Außerdem sollen auch Hunde nicht zu kurz kommen, die keiner Rasse zugeordnet werden können.

In unserem Fall – was ist z. B. aus Ihrer Sicht das Besondere an der „Breed Selection“ für Labrador Retriever?
Die  „Breed Selection“ Hundefutter sind in mehrerlei Hinsicht für die einzelnen Rassen optimiert: So sind z. B. die Kroketten an die Kiefergröße und Kieferform angepasst. Das Labrador Retriever Futter hat also eine etwas größere Krokette, damit der Hund das Futter auch gut kaut und nicht nur herunterschluckt. Auch der Energiegehalt ist auf die einzelnen Rassen ausgelegt. Der Labrador Retriever hat meist nicht nur einen enormen Heißhunger, sondern neigt im Vergleich zu anderen Rassen auch zu Übergewicht – das hat kürzlich erst eine neue Studie wieder belegt. Wenig Fett und ein etwas höherer Ballaststoffgehalt sorgen daher in dem Futter für den Labrador für einen moderaten Energiegehalt.

Zusätzlich unterstützen verschiedene Ballaststoffe die Darmgesundheit sowie das Sättigungsgefühl und helfen so das Idealgewicht zu erhalten. Zu den enthaltenen Ballaststoffen gehören die langsam fermentierbaren Fasern, der präbiotische Ballaststoff Inulin und die zusätzlich enthaltenen Flohsamenschalen. Auch das im Futter enthaltene L-Carnitin trägt dazu bei, die Gewichtsabnahme zu unterstützen und das Idealgewicht sowie die Muskulatur zu erhalten. Für Hunde, die zu Übergewicht neigen, ist die Erhaltung der Muskulatur allgemein besonders wichtig, denn die kräftige Muskulatur stabilisiert und entlastet die Gelenke.

Das Futter für den Labrador enthält daher nicht nur extra L-Carnitin und einen etwas höheren Eiweißgehalt, sondern auch zusätzliches Magnesium. Außerdem geht das Futter auch auf die Herkunft des Labradors ein. Labrador Retriever wurden ursprünglich von Fischern bei der Apportierarbeit im Wasser eingesetzt. Daher ist der Labrador Retriever auch heute noch sehr gerne im Wasser und er hat ein besonders dichtes Fell mit einer wasserabweisenden Unterwolle. Die darunter liegende Haut ist jedoch oft sehr sensibel und manchmal neigt der Labrador zu Hautentzündungen oder Atopie. Daher ist unser „Breed Selection“ Futter für den Labrador mit unterschiedlichen funktionalen Inhaltsstoffen angereichert, die für eine gesunde Haut und eine intakte Hautbarriere nötig sind und Hautentzündungen reduzieren können.

Wie lange dauert im Schnitt die Entwicklung der „Breed Selection“ für eine Rasse?
Die Produktentwicklung ist aufwändig und langwierig. Bis die genaue Rezeptur steht, beschäftigen wir uns mit unzähligen Studien. Es gibt sehr viele wissenschaftliche Untersuchungen zu den einzelnen Rassen. Erst kürzlich wurde von Raffan et al. eine neue Studie über die genetische Veranlagung des Labradors zu Übergewicht und schlechtem Sättigungsgefühl veröffentlicht. Auch über den Nutzen unterschiedlicher Inhaltsstoffe gibt es kontinuierlich neue Studien.

Für mich ist es sehr wichtig, ein wirklich wissenschaftlich fundiertes Produkt zu entwickeln. Was bringt es, wenn man zwar weiß, dass Glucosamin gut für die Gelenke ist, aber im Futter ist viel zu wenig enthalten, um auch einen wirklich positiven Effekt zu erzielen. Wir möchten, dass im Futter auch das drin ist, was sich als positiv herausgestellt hat. Wir möchten nicht nur irgendein neues Futter entwickeln, sondern ein wirklich genau auf den Hund abgestimmtes Produkt. Es ist schwer zu sagen, wie lange nun die Entwicklung für jede einzelne Rasse genau gedauert hat. Aber was ich sagen kann, ist dass wir seit August 2014 intensiv an „Breed Selection“ arbeiten.

Wildsterne

Gab es eine besonders anspruchsvolle Rasse bei einer Futterzusammenstellung?
Jede Rasse für sich ist eine neue Herausforderung und anspruchsvoll. Ich habe mich so lange und so viel mit jeder Rasse beschäftigt, dass ich schon gar nicht mehr genau sagen kann, was besonders schwierig war. Vielleicht wäre die Rhodesian Ridgeback Rezeptur ein Beispiel: Beim Rhodesian Ridgeback z. B. wollten wir dem besonders intensiven Wunsch vieler Ridgeback Besitzer nach einem hohen Fleischanteil gerecht werden, aber gleichzeitig den Proteingehalt bei maximal 25% halten. Das war nicht einfach, aber ist uns letztendlich doch gut geglückt.

Ihr Unternehmenssitz befindet sich in München – wird hier auch das Futter hergestellt?
Mitten in München können wir leider kein Futter produzieren. Sogar die Paulaner Brauerei zieht jetzt ins Umland, obwohl diese schon seit 1634 in München beheimatet ist. Im Umland von München sind einfach die Kosten geringer, was sich natürlich auch auf den Preis für das Produkt auswirkt. Das „Breed Selection“ Futter wird daher im Voralpenland produziert. Unsere Futter-Mixe werden in Handarbeit in unserem Lager im bayerischen Mühldorf hergestellt. Und in München selbst ist unsere Zentrale, von wo aus wir alles steuern und entwickeln.

Gehören Hunde zum Wildsterne-Team?
Natürlich! Was wäre eine Hundefutter-Marke ohne Mitarbeiter-Hunde? Ich selbst habe eine weiße Schäferhündin Kio kommt mit ihren bald acht Jahren allerdings langsam schon ins Rentenalter. Meine Kollegin hat einen Australian Shepeherd Hugo ist gerade mal 1 Jahr alt und hat noch jede Menge Power und Flausen im Kopf. Im Büroalltag sind unsere Hunde für alle Mitarbeiter immer eine schöne Abwechslung und gern gesehene Kollegen! Und natürlich sind unsere Fellnasen hocherfreut, wenn sie mal wieder die ganzen Produktmuster und Prototypen genüsslich verschlingen dürfen …

Welche Pläne haben Sie für die Wildsterne-Zukunft?
Wir möchten Hunden auch mit anderen Leckereien eine Freude machen und unser Sortiment in gewohnter Wildsterne-Qualität weiter ausbauen. Außerdem möchten wir gerne die Produktpalette von „Breed Selection“ erweitern und für weitere Rassen entwickeln. Auch Futter für Hunde mit besonderen Bedürfnissen ist eine Idee, die wir bestimmt weiter verfolgen werden. Und damit wir das, was wir alles vorhaben, auch erreichen können, haben wir natürlich das Ziel bekannter zu werden und fester Bestandteil des Futtermittelmarktes zu werden. Auch wenn es schwer fällt, das zu sagen: Ein gesundes Wachstum ist für uns als junges Unternehmen wichtig, um auch Ressourcen für die Weiterentwicklung bereitstellen zu können.

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